DIE MACHERINNEN
GESUCHT UND GEFUNDEN - UNSERE STORY!
Wir arbeiten seit geraumer Zeit an einer Ausstellung "Die 12 Könige". Bei dieser kreativen Reise durften wir das Glück haben Cathrin kennenzulernen. Sie ist die Geschäftsführerin der FÖLL Rohstoffhandel GmbH und war total begeistert, als wir bei ihr anriefen im Sommer 2021 und sie vorsichtig fragten, ob wir ein Fotoshootings auf ihrem Schrottplatz machen dürften.
Das durften wir und daraus entstand eine sehr besondere Freundschaft, die uns nun nach einem Jahr vor einem großen Meilenstein stehen lässt: Das erste Kunstfestival von Kempten auf einem Schrottplatz. Wie wir das geschafft haben?
Eine Idee, unser Glaube an die Kunst, unsere gelebte Passion, die uns antreibt sowie eine Portion "Das klappt schon, wir machen das jetzt einfach". Stunden und Nächste stecken bereits darin und wir sind jetzt schon sprachlos, was wir für ein Netz aufbauen durften unter Kunstschaffenden aus Kempten und der Region, die sich noch nicht kannten. Das zeigt uns tagtäglich, dass es wichtig und richtig ist, was wir mit Cockroach machen und das lässt uns vorantreiben.
Nachdem wir unserer ursprünglichen Witzelei Leben eingehaucht hatten, wurde es zunehmend ernster und nun sind wir seit Januar 2022 am planen, organisieren, designen und und und. Wir sind gespannt was ihr dann zu dem Ergebnis sagt. Nun denn, aber wer sind nun wir drei, die das alles ins Leben gerufen haben?
Hier stellen wir uns euch vor:
v.l.n.r. Edina Meizel, Lumen Montalbano, Cathrin Dehmel
EDINA MEIZEL
Mein Großvater hat zum 7. Geburtstag meines Bruders eine Kamera gekauft. Die Absicht, die dahinter stand war, die wichtigsten Familienereignisse selber verewigen zu können, ohne dafür jedes Mal einen Fotografen engagieren zu müssen.
Ich beobachtete meinen Großvater dabei, wie er mit der Kamera hantierte und vor allem, welche Wirkung die Linse auf die feiernden Menschen hatte, wenn sie sich auf die selbigen richtete.
Gläser wurden ihr entgegen gestreckt, Tischnachbarn rückten näher zusammen, man umarmte sich und man lachte.
Irgendwann, zum späteren Nachmittag hin, setzte sich mein Opa zu mir an den Kindertisch und drückte mir mit seinen stets lächelnden blauen Augen die Kamera an die Hand.
„Hier, mach Du ein Foto!“, sagte er mir in ermutigendem Ton. Ich nahm daraufhin die Kamera in die Hände und frage ihn verwirrt: „ Ich ? Aber für was ?“
„Für die Ewigkeit“ antwortete er mir.
So ging ich mit dem wertvollen Gerät durch das ganze Haus und entdeckte, wie meine Mutter meinen Bruder sanft umarmte, Damals war er noch sehr krank und musste andauernd Umarmungen über sich ergehen lassen. Ich drückte auf den Auslöser und schuf mein aller erstes Bild.
Ein Bild, das ich mit einer ganzen Welt, einer Erinnerung und einem Gefühl verbinde. Das ist für mich Fotografie. Eine Welt zu kreieren, eine Erinnerung zu erschaffen und ein Gefühl zu schenken.
Mittlerweile sind meine Fotos selten eine Abbildung des Spontanen. Ich möchte eine neue Welt schaffen, eine unbekannte Welt, in der die Menschen die ich abbilde, meine erfundene Wirklichkeit akzeptieren und bereit sind, in dieser alleine einen Moment zu verweilen.
Und wenn alle Gedanken bis zum Ende gedacht und alle Gefühle durchlebt sind, dann drücke ich auf den Auslöser und halte diesen Moment für die Ewigkeit fest.
LUMEN MONTALBANO
Ich lebe für die Kunst und bin überall zu finden, wo es um Kunst, Kultur und die Bühne geht.Neben meiner Bühnen- und Theaterliebe stehe ich auch gern vor und hinter der Kamera. Meine Leidenschaft gehört den Brettern, die die Welt bedeuten.
Dafür designe und schneidere ich Kostüme und Kleider (privat und auch am Festspielhaus in Füssen), sowie gestalte und setze ich das Makeup sowie das Hairstyling um (u.a. beim Theater Ensemble ...gegenSatz). Hier gehe ich gern auch immer wieder andere Wege und mache Dinge, die unkonventionell sind, die nicht alltäglich gesehen werden.
Und dennoch nenne ich mich eine "wissenschaftliche Künstlerin", denn ich brauche immer meine Daten, Zahlen und Fakten. Ohne Mathematik, Physik, Biologie und Chemie kann ich nicht arbeiten, geschweige denn leben. Nur so am Rande: Meine geliebten Excel Listen treiben so manch eine/n in unserem Team schon mal leicht an den Abgrund des Wahnsinns ='D.
Einen großen Hang habe ich zu Dingen, die nicht mit dem Strom schwimmen. Ich bin gern anders. Jeden Tag kann ich anders aussehen und liebe es meinen Stil auch täglich zu wechseln. Stillstand ist der Tod meiner Seele, so bin ich immer umtriebig und mache stets und ständig etwas Kunstschaffendes oder bilde mich weiter.
2019 habe ich unter anderem mein Unternehmen MONTALBANO Beauty and Fashion gegründet, das Deinstleistungen für mobiles Brautstyling, maßgeschneiderte Sonderlösungen sowie Kostüm-/ und Maskenbild Angebote im Portfolio hat.
Zusammen mit Edina Meizel haben wir 2021 das Cockroach Magazine gegründet, in dem wir unsere Leidenschaft zu Papier bringen. Ein großer Meilenstein ist dabei unsere Kunstreihe "Die 12 Könige", an der wir nun seit längerem arbeiten.
Und hinzu kommt unser Kunstfestival.
Jede freie Minute stecken wir in dieses Herzensprojekt und sind morgens wie nachts damit beschäftigt, alles zu organisieren. Mit großer Vorfreude erwarten wir schon den 02.07.2022.
Wir freuen uns auf Dich. Wir freuen uns auf Euch.
Wir freuen uns auf das erste Kunstfestival in Kempten auf einem Schrottplatz!
CATHRIN DEHMEL
Was verbindet Kunst mit Schrottplatz ?
Schrottplatz IST Kunst weil ein menschliches Kulturprodukt und Ergebnis unserer kreativen Arbeitsprozesse.
Hier wird alles abgeladen was die Welt nicht mehr benötigt und wir haben hier eine sehr beeindruckende und
Symbolträchtige Projektionsfläche für unsere tägliche Arbeit vorliegen, bei der es um Alpha und Omega um
Anfang und Ende in umgedrehter Form geht, womit wir bei den Kreisläufen wären. Auch der Kreis irgendwas zwischen
Wissenschaft, Philosophie und kunstvoller Form.
Dank meiner Herkunft und vielen prägenden Stationen im Leben, wie einem Austauschjahr in Texas vor meinem deutschen Abitur sowie
Einer technisch gewerblichen Ausbildung in der Abfallwirtschaft in einer Hamburger Maschinenbaufirma und einer weiteren technisch gewerblichen Ausbildung
in einer Kunstschmiede im Kleinwalsertal vermochte ich nach Jahren der Berufserfahrung auch hier einen Kreis zu ziehen und die Abfallwirtschaft mit dem Werkstoff der Schmiede
mit meiner Tätigkeit im Schrotthandel zu verbinden.
Darüber bin ich sehr glücklich und versuche als Geschäftsführerin unseren fast 70 Mitarbeitern an 3 Standorten täglich vorzuleben, daß der Spirit von Eisen, Stahl und Leidenschaft so viel mehr ist als ein Job. Unser Arbeitsumfeld umgibt uns trotz der klassischen unternehmerischen Ziele von Wirtschaftlichkeit und Effizienz mit Leben, mit Eindrücken und mit Gefühl.
Wer das sieht und fühlt, bleibt für immer.